Empfehlungen zur erweiterten "Digitalen Integration": 10-Punkte-Katalog (Stand: März 2004)

Ausgangspunkt der folgenden Empfehlungen ist das im Bericht "Internet 2002" hervorgehobene Leitbild der Digitalen Integration, das darauf ausgerichtet ist, den Menschen in ihrer konkreten Lebens- und Arbeitswelt einen chancengleichen und diskriminierungsfreien Zugang zum Internet zu ermöglichen. Dies gilt insbesondere in einer Situation, in der das Internet zu einem alltäglichen Bestandteil in der Arbeits- und Lebenswelt geworden ist.

Die Sekundäranalysen auf nationaler und internationaler Ebene sowie die Expertenbefragungen zeigen, dass diese Sichtweise eine Erweiterung zu einem umfassenderen Konzept der 'Digitalen Integration' erfordert. Teilhabe an Informationen, Bildung und Wissen wird nicht allein als existierende Zugangsmöglichkeit verstanden, sondern gleichzeitig auch als reale Nutzungsmöglichkeit, bei dem das Wie und Wozu der Nutzung zunehmendes Gewicht erhält.

Es geht somit nicht mehr nur darum, zwischen denjenigen zu unterscheiden, die im Internet sind und denjenigen, die (noch) außen vor sind, sondern auch: Wie kann vermieden werden, dass die divergierenden Nutzungsmöglichkeiten und Kompetenzen zu einer stabilen 'Digital Divide' auch innerhalb der Gruppe der Onliner führen?

Hierzu hat die Forschungsgruppe zehn Handlungsempfehlungen auf drei Ebenen mit jeweils spezifischen Anforderungen an unterschiedliche Akteure abgebildet. Die folgenden Empfehlungen sind nicht nur als einfaches Input-Output-Modell zu verstehen, sondern können nur in ihrer Kombination zum Erfolg beitragen.

Neben der (A) Nutzerebene, die vor allem die Situation der Nutzer und bestimmter Zielgruppen aufgreift, stehen die (B) Anbieterebene mit Folgerungen und Empfehlungen für jene, die Dienstleistungen und Produkte für die Nutzer zur Verfügung stellen, und die (C) Steuerungsebene mit ihren Anforderungen für all jene Institutionen und Organisationen, die durch ihr Handeln den Rahmen für die Nutzung von Angeboten setzen.

(A) Nutzerebene

1. Förderung einstiegsfreundlicher Projekte zur Verbreitung von Primärerfahrungen mit dem Internet auf unterschiedlichen Ebenen
2. Unterstützung von Aktivitäten und Initiativen zur Verbreitung der "Network effects" auf lokaler und regionaler Ebene
3. Förderung von Medienkompetenz im Sinne einer Sensibilisierung und Stärkung von Multiplikatoren und Zielgruppen

Hier der ausführliche Text als PDF: Download des passenden PDF-Dokuments (109 KiloByte)

(B) Anbieterebene

4. Verbesserung der Handhabbarkeit und Nutzerfreundlichkeit von Geräten, Programmen und Infrastruktur-Plattformen
5. Unterstützung von attraktiven Zugangs- und Nutzungsmodellen
6. Ausbau spezifischer und bedarfsgerechter Mehrwert-Angebote, differenziert nach Zielgruppen und situativem Kontext
7. Etablierung vertrauenswürdiger Instanzen für glaubwürdige Informationen und Inhalte im Internet

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(C) Steuerungsebene

8. Stärkung der Vertrauensbildung durch vertragliche Vereinbarungen und gesetzlicher Rahmensetzung (Ko-Regulierung)
9. Einbindung der Struktur- und Rahmenbedingungen in die Diskussion von Maßnahmen und Initiativen
10. Kontinuierliches internationales Benchmarking zur Entwicklung der erweiterten "Digitalen Integration"

Hier der ausführliche Text als PDF: Download des passenden PDF-Dokuments (101 KiloByte)

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