Analyse: Wozu online? (Stand: März 2004)
Wozu online? Die Erfahrung und damit das konkrete Wissen um den tatsächlichen Zusatznutzen, so die Ergebnisse der Studie "Internet 2002", wächst mit der Dauer der persönlichen Internetnutzung. Erfahrene Internetnutzer schätzen ihre Kompetenz im Umgang mit dem Medium auch selbstbewusster ein. Insgesamt wollen die Onliner, sind sie erst einmal "drin", das Internet nicht mehr missen. Das Europäische Medieninstitut und das ecmc haben im Rahmen ihrer Sekundäranalyse ausgewählte aktuelle Studien im Hinblick auf die Nutzungsprioritäten, Einstellungen und Verhaltensweisen der Onliner untersucht und Experten befragt.
Art, Dauer und Intensität der Internetnutzung
Viele Onliner nutzen das Internet von zu Hause aus und eher für private Zwecke, was eine entsprechend große Nachfrage nach Diensten im Bereich Unterhaltung und Kommunikation bedeutet. Allerdings nutzen immer mehr Onliner das Internet von mehreren Orten und zunehmend zeitintensiver. Insgesamt setzen sie es immer universeller für private, schulische oder berufliche Aktivitäten ein. Die Daten liefern auch interessante Ergebnisse zu der sprachlichen Dimension der Internetnutzung: Onliner bewegen sich am liebsten in ihrer jeweiligen Muttersprache im Netz. Die Vorstellung vom globalen Netz hat daher mit der Realität eher wenig zu tun.
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Internetkenntnisse und Kompetenzen
Im internationalen Vergleich variiert das Niveau der Interneterfahrung zwischen den einzelnen Ländern beachtlich. Besonders erfahren sind die Onliner in Ländern mit einer hohen Internetverbreitung, wie in den USA und Schweden. Mit dem Hinzukommen der "zurückhaltenden" oder "unauffälligen" Nutzer mehrt sich die Zahl derer, die das Internet eher 'passiv' im Sinne eines Massenpublikums nutzen, die Informationen abrufen oder E-Mails schreiben, nicht aber selbst Informationen einstellen oder eigene Webseiten erstellen. Shunji Mikami von der Universität Toyo, Japan, stellt im Experteninterview fest, dass es hier deutliche Kompetenzunterschiede gibt.
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Konsumentenverhalten
Die Deutschen werden bisweilen als "Weltmeister" im Onlineshoppen bezeichnet. Tatsächlich hat fast die Hälfte der Onliner hierzulande schon mal über das Internet eingekauft, nur wenige tun dies aber regelmäßig.
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Mediennutzung und Medieneinschätzung
Das Internet gewinnt im Medienportfolio als Informations- und Unterhaltungsmedium an Bedeutung. Zur Diskussion um die Konkurrenz zwischen dem Internet und den traditionellen Massenmedien, z.B. der Frage, ob Onliner weniger fernsehen, trägt der folgende Beitrag zur Mediennutzung und Medieneinschätzung kontroverse Ergebnisse und Ansichten zusammen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass diese Frage nur zu beantworten ist, indem die Funktionen der jeweiligen Medien im Alltag berücksichtigt werden.
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Einstellungen und Verhaltensweisen
Das Internet hat in der Vergangenheit Anlass zu viel Spekulation und Sorge im Hinblick auf die Vertrauenswürdigkeit von Informationen und die möglichen negativen Auswirkungen auf das Sozialleben gegeben. Vorliegende Daten belegen eine gewisse (gesunde?) Skepsis gegenüber Onlineinformationen, widerlegen aber die These, die Internetnutzung führe zu sozialer Isolation.